Wirtschaftliche Bewertung der CO2-Aufnahme und der Zielkonflikte

Marie-Catherine Riekhof, CAU, Wilfried Rickels, IfW

Die Arbeitsziele liegen sowohl auf der Ebene der Grundlagenforschung (Entwicklung von Integrated Assessment Modellen – IAM) als auch auf der Ebene der (klimapolitischen) Bewertung von Maßnahmen zur Erreichung von Netto-Null THG Emissionszielen sowie zur Erreichung einer nachhaltigen Entwicklung (approximiert durch die SDGs).

Ausgehend von aussichtsreichen Kohlenstoffkreislaufmodellen soll untersucht werden, wie sich künstlicher Auftrieb in einen IAM abbilden lässt, um die zugrundeliegenden biologischen Prozesse und/oder die regional unterschiedliche marine CO2-Aufnahme (als Folge von künstlichem Auftrieb) abbilden lässt.

Des Weiteren werden wir ein ökologisch-ökonomisches Modell auf regionaler Ebene entwickeln, mit dem die Auswirkungen künstlichen Auftriebs genauer untersucht werden können. Wir werden das Modell am Beispiel der marinen Ökosysteme vor Gran Canaria quantifizieren und testen, und dafür unser Fachwissen in die Modellierung der Fischerei und der Nutzung mariner Ökosysteme einbringen. Wir werden die Auswirkungen des künstlichen Auftriebs unter verschiedenen Fischereimanagementsystemen und -zielen analysieren, z.B. im Zusammenhang mit der Gewinnmaximierung oder der Minimierung der Volatilität, und verschiedene Szenarien zu den Auswirkungen des internationalen Handels berücksichtigen.

Die Ergebnisse aus dem regional ökologisch-ökonomische Modell und dem globalen integrierten Bewertungsmodell werden anschließend verglichen, um regionale und globale Effekte gegenüberstellen. So werden wir beispielweise untersuchen, wie sich aus globaler Sicht optimale Einsatzoptionen auf das regionale Ökosystem und die Fischerei auswirken.

Eine ökonomische Bewertung von künstlichen Auftriebs-Szenarien soll vorgenommen werden, basierend auf zwei Bewertungsrahmen: einen „Naturkapital-“ und einen Marktansatz. Für den Naturkapitalansatz verwenden wir Informationen für die länderspezifischen sozialen Kohlenstoffkosten. Beim marktorientierten Ansatz kalibrieren wir einen globalen CO2-Markt und leiten regionale Grenzkostenkurven anhand des IfW DART-Modells ab. Anschließend werden wir die Erkenntnisse über den Nutzen von künstlichem Auftrieb für marine CO2 Aufnahme, Klima, Nahrungsmittelsicherheit und Erhalt von Ökosystemfunktionen im Kontext der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zusammenfassen.